Ina Kwiatkowski wurde am 8. August 1974 in Berlin geboren, studierte Schauspiel, lebt heute mit ihrer Familie in Dresden. Neben dem Schreiben und der Arbeit als Schauspielerin fotografiert und filmt sie.
Ina Kwiatkowski über sich selbst:
Mir ist aufgefallen, dass ich mittlerweile schon seit 20 Jahren schreibe. Tagebuch schreibe. Mal sehr intensiv, mal eher sporadisch, aber immer kontinuierlich. Warum? Es lässt mich wieder in meiner Mitte ankommen, hilft mir, mich zu sortieren, Gefühlswuste in Klarheit umzuwandeln. Und natürlich ist es interessant, später wieder darin zu lesen.
Als kleines Kind habe ich abends im Bett meinem jüngeren Bruder selbst ausgedachte Märchen vorgesungen. Märchen, in denen Prinz und Prinzessin (oder auch arme Bauerstochter) Abenteuer bestehen mussten, bis sie irgendwann heiraten konnten.
Am Tag gab es die Bücher. Erst habe ich sie mir vorlesen lassen und die Bilder aufgesogen, später – sobald es möglich war – diese Welt selbst erobert.
In der Bibliothek stand ich (ein paar Jahre später) vor dem Karl-May-Regal und freute mich anfangs, dass dort so viele dicke Bücher stehen, beobachtete dann aber bald mit wachsender Sorge deren rasanten Schwund mit jedem gelesenen Buch. Leider kamen die Frauen in Karl Mays Büchern etwas zu kurz, boten wenig Identifikationspotenzial. Also dachte ich mir meine eigenen Geschichten aus. Darin konnten meine jeweilige beste Freundin und ich Winnetou und Old Shatterhand locker das Wasser reichen, was diese aber erst nach und nach erkannten (ihr Frauenbild wandelte sich erst allmählich). Die Eroberung ihrer Herzen wurde zusätzlich erschwert durch die Intrigen meiner jeweiligen Gerade-gar-nicht-mehr-Freundin (aus dem realen Leben).
Ich habe mir auch andere Geschichten ausgemalt und sie in der Geborgenheit meines dunklen Zimmers und warmen Bettes möglichst intensiv nachempfunden. Geschichten, in denen ich keine Pickel hatte, keine Brille und keine Unsicherheiten im Umgang mit Jungs, dafür aber üppiges langes Haar und ein überaus einnehmendes Wesen. Und immer wieder gab es den steinigen Weg voller Missverständnisse, Unglücksfälle etc. bis zum ersten innigen Kuss mit dem Jungen, für den ich in realita gerade schwärmte.
Weiterhin gab (und gibt) es die Bücher in meinem Leben und mit ihnen die Möglichkeit, in andere Welten abzutauchen, Neues, Anderes zu erfahren, manchmal auch für das eigene Leben inspiriert zu werden.
Dass ich das eine (in Geschichten einzutauchen) mit dem anderen (mich schreibend auszudrücken) verbinden kann, entdecke ich mehr und mehr und hoffe, es immer wieder tun zu können…
website: www.ina-kwiatkowski.de