Rebekka Knoll ist 1988 in Kassel geboren. Sie studierte Germanistik, Theater- und Medienwissenschaft in Erlangen. Seit 2010 lebt, und studiert sie in Berlin.
Kleber, Buntstifte, Papier. Mehr braucht man nicht, hab ich gedacht und Seite um Seite aneinandergeklebt. Mein erstes Buch war mindestens sechs Seiten dick und kostete zwanzig Pfennig. Sogar mein Onkel hat ein Exemplar gekauft, ein riesiger Erfolg.
Seitdem wollte ich schreiben, lesen und kleben. Oder auseinander reißen, das macht genauso viel Spaß. Wie fest manche Sätze und Wörter aneinanderheften! Ich liebe es, sie zu trennen. Ein Ruck, ein Riss und plötzlich kann wieder ganz neu gebastelt werden.
Noch heute ist mein Schreiben ein Reißen und Kleben. Von diesen Geräuschen des Papiers kann ich nicht genug kriegen, denn schnell klingen sie wie der Gesang geheimnisvoller Figuren, wie der Ort einer aufregenden Begegnung oder wie ein gefährlicher Dialog. Geräusche, die mich in eine Geschichte hineinziehen. Gespannt höre ich zu und lasse die Scheren klappern, den Leim fließen. Voller Neugierde darauf, was als Nächstes entsteht.