Ich schreibe Geschichten, seit … nun ja, so lange bereits, dass die frühesten Kreationen wohl nur noch durch den Schleier nostalgischer Verklärung betrachtet werden sollten.
Mein Stil mag sich im Laufe der Jahre geändert haben, doch mein Antrieb ist auch heute noch derselbe: Das Verlangen, an Leben teilzuhaben, die nie gelebt worden sind, Erfahrungen zu sammeln, die nie gemacht worden sind. Und dabei zu versuchen, den großen und kleinen Geheimnissen der Menschen auf die Spur zu kommen. Auch wenn diese mir stets eine Nasenlänge voraus zu bleiben scheinen …
Besonders am Herzen liegen mir zeit- und alterslose Was-wäre-wenn-Geschichten, die große menschliche Konflikte aus ungewohnter Perspektive beleuchten und so das Leben selbst zum Thema machen – ganz gleich ob mit rauen oder mit poetischen Bildern. Aber auch wenn ich diesen Leitmotiv wohl stets die Treue halten werde, so bleibe ich zumindest in der Auswahl der Mittel gerne flexibel: Sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen liebe ich es, wenn Genreschranken durchbrochen und dadurch Räume für neue Erzählstrukturen geschaffen werden.
Meine „literarische Heimat“ habe ich daher im Rahmen der Speculative Fiction gefunden, deren ursprüngliche Definition genau den Kern dessen trifft, was für mich hochwertige Science Fiction ausmacht: Der Welt durch Verfremdung ihrer selbst einen subtilen, aber wirkungsvollen Spiegel vorzuhalten. Mit einfachen Worten große, freie Fragen über die Natur des Menschens, seinen Platz in der Welt und den Kern seiner Menschlichkeit zu stellen. Und auf diesem Weg zutiefst menschliche Geschichten vor dem Hintergrund fundamentaler gesellschaftlicher Umwälzungen zu erzählen.
Als ausgebildeter Physiker – ich habe 2008 in Cambridge bei Stephen Hawking meinen Master gemacht und 2012 schließlich in München promoviert – bietet mir diese Art von Geschichten außerdem die Chance, meine rationale Seite mit meiner gelegentlich überbordenden emotionalen Ader zu versöhnen.
Aber so schön solche Erklärungsversuche für die eigenen Vorlieben auch immer klingen, sollte man sie doch nicht allzu ernst nehmen. Denn im Grunde ist meine Motivation, mit diesen großen Themen zu spielen, denkbar simpel: Es macht mir einfach nur wahnsinnig viel Spaß!
Diese Freude kann lediglich dann noch übertroffen werden, wenn ich auch Ihnen beim Lesen ab und an ein Lächeln auf die Lippen, ein paar Tränen in die Augenwinkel oder einen neuen Gedanken in den Kopf zaubern kann. Wenn mir das glückt, dann hat sich die ganze Mühe (und natürlich der ganze Spaß!) bereits gelohnt.
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