Es war der dritte Vollmond des Jahres 1971 und nur noch eine Stunde bis zum Höchststand der Flut, als ich in den frühen Morgenstunden eines Freitags in der schönen Hansestadt Lübeck das Licht der Welt erblickte.
Das war dann aber auch schon fast alles Mythische, was in meinem Leben passierte …
trotz der Hoffnung den Schrank zu finden, der mich nach Narnia bringt, oder dass wenigstens Pippi Langstrumpf in die Nachbarschaft ziehen würde. (Aber immerhin haben wir einmal Urlaub in Schweden in einem Haus gemacht, in dem auch Astrid Lindgren schon gewohnt hat!)
Schon bevor ich lesen konnte, habe ich Geschichten verschlungen. Meine Mutter las meinen Brüdern und mir tagelang vor. Nicht nur „Die Höhlenkinder“ und „Pippi Langstrumpf“, sondern auch „Jim Knopf“ und viele andere spannende Geschichten wirbelten in meinem Kopf herum. Meine Fantasie hat das sehr beflügelt und bezeichnender Weise zeigen die meisten meine „Frühwerke“ nicht meine Eltern oder Geschwister, sondern „Li Si“. Die Legende besagt, dass ich mich, als ich dann des Lesens mächtig war, vor der Schule extra früher habe wecken lassen, um noch ein Stündchen zu lesen. Bücher begleiten mich also schon mein Leben lang und jeder Umzug bedeutet auch mehr Bücherkisten …
Irgendwann kam dann der Wunsch dazu, Geschichten nicht nur zu lesen und selbst zu erfinden, sondern auch aufzuschreiben. Anfangs handschriftlich in Kladden und Schulheften, später musste eine Schreibmaschine her. Leider konnte ich damit nicht besonders gut umgehen, so dass die ersten Geschichten, die das Licht der „Öffentlichkeit“ erblickten, erst viel später, im Zeitalter des Computers und Internets, entstanden. Es ist doch deutlich einfacher am PC zu schreiben, als mit der Hand.
Erste literarische Veröffentlichungen startete ich im Bereich „Fanfiction“ und die Reaktionen waren so gut, dass ich mich daran wagte, auch andere Geschichten, die in meinem Kopf waren, aufzuschreiben …
Nach vielen Orts-, Schul-, Studienfach- und Jobwechseln landete ich dann irgendwann in Berlin. Und an einem sonnigen Nachmittag, als ich mit Andrea Biwald in einem Café saß, passierte dann doch noch etwas – na ja, zumindest fast – Mythisches. Uns kam die Idee zu einer Geschichte und wir beschlossen, sie zusammen zu schreiben. Wie im Flug entstand ein Kinderbuch und es machte so viel Spaß und Freude, dass wir seitdem noch einen Roman, ein Drehbuch und einige Gedichte gemeinsam verfasst haben – und die Ideen zu weiteren Projekten gehen uns noch lange nicht aus.
Das Leben ist so bunt und vielfältig und wenn man richtig hinsieht, findet man überall tolle Geschichten.