Meine erste eigene Geschichte habe ich nie aufgeschrieben. Nicht etwa, weil sie es nicht wert gewesen wäre. Sondern weil ich damals noch nicht schreiben konnte. Sie fiel mir an einem langweiligen Vormittag im Kindergarten ein und handelte von einem Prinzen mit einer Bratpfanne. Mehr weiß ich nicht mehr davon. Das war in Hannover, wo ich im Februar 1979 geboren wurde.
In meiner Lieblingsstadt Tübingen habe ich später Skandinavistik, Germanistik und Indologie studiert, alle drei Fächer mit einem möglichst unpraktischen Schwerpunkt: Altisländisch, Mittelhochdeutsch und Sanskrit. Der Titel meiner Doktorarbeit lautet „Von monströsen Helden und heldenhaften Monstern“. Das sagt ziemlich viel über mich aus.
Am liebsten schreibe ich Phantastik. Genaugenommen schreibe ich immer Phantastik. Auch in meine ‚realistischen‘ Geschichten schleicht sich stets ein (großes) bisschen Magie ein. Es geht einfach nicht anders.
Schreiben ist für mich Weltenbasteln. Ich schraube ständig im Geiste an irgendwelchen fremdartigen Orten, Kreaturen oder Süßspeisen herum – auch wenn ich mich eigentlich gerade auf etwas ganz anderes konzentrieren sollte.
Seit ein paar Jahren habe ich meine eigene Schreibwerkstatt und begleite andere Menschen beim Erforschen ihrer Kreativität. Mal handwerklich, mal wissenschaftlich, mal aus dem Bauch heraus. Am besten alles zusammen.
Natürlich gibt es Wichtigeres neben dem Schreiben. Aber nicht viel. Meine Frau und meine vier Kinder gehören dazu. Wir leben in der Gegend von Bremen.
Foto (c) Fany Fazii, Tübingen, fotograefinnen.de